2023-04 April

Globetrottel’s Diary – Sonntag bis Dienstag, 9. April bis 2. Mai 2023 – Costa Navarino, Kalamata, Nafplio

image

Müssen wir uns schämen?
Jetzt stehen wir schon so lange still in Pylos und nichts wird von uns berichtet.
Das Wetter ist weiterhin durchwachsen, immer wieder gibt es einen freundlichen Gruß von oben und oft weht ein kräftiger Wind. Nun, das mit dem Wind stört uns nicht sonderlich, an unserem Standplatz sind wir super im Windschatten abgestellt.
Schon seit gefühlt einer Ewigkeit warten wir auf trocknes Wetter, um mal die sechs Fenster hinaus zu nehmen, um diese neu abzudichten. Mit den Jahren ist wohl die werkseitige Abdichtung geschrumpft oder brüchig geworden, jedenfalls muss das mal dringend erneuert werden.
Mit dieser Tätigkeit waren wir intensiv beschäftigt, als wir dann eines Abends ein seltsames Geräusch vernahmen, nicht einordnen konnten, woher dies kam. Ein paar Tage vergingen, bis wir bemerkten, dass unser Abwassertank geplatzt ist. Warum explodiert ein Wassertank? Zu voll war dieser nicht und außer Spülwasser und Seifenlauge vom Händewaschen hat er nichts Außergewöhnliches abbekommen.
Hier in Pylos ohne einen Baumarkt ist Abhilfe schlicht unmöglich, da passt es doch, dass wir uns fest vorgenommen hatten, gleich nach dem orthodoxen Osterfest weiterzufahren.
Motorrad fahren und den Anhänger aufräumen zu verbinden, hat sich als äußerst praktisch erwiesen, ohne das Zweirad hat frau sehr viel Platz dazu im Hänger.
Am Ostermontag hat es sich wohl rumgesprochen, dass wir weiterdüsen und einige kamen, um sich zu verabschieden.

Ihr denkt mit Sicherheit, dass wir lange in Pylos verweilten, so lasst auch gesagt sein, eine Frau von einer Bootcrew hat uns berichtet, dass sie mittlerweile schon drei Jahre im Hafen liegen.

image

Ein letztes mal spazieren wir am totem Boot vorbei

Am Dienstagmorgen machen wir unsere letzte Runde durch das Dorf. In der traditionellen Bäckerei müssen wir versprechen, mal wieder zu kommen, in der Metzgerei wird ein letztes Mal eingekauft. Hier haben mittlerweile die Preise wie überall ein wenig angezogen, für das Kilogramm Rindfleisch haben wir über 13 € bezahlt .
Beinahe zur anvisierten Abfahrzeit 🕚 verließen wir den Hafen, schlängelten uns in die Höhe, genossen ein letztes Mal den herrlichen Blick über die große Bucht. Unterwegs zeigte der Frühsommer seine bunten Spuren, überall eine prächtige farbige Blütenpracht.

Da es nur eine geringe negative Abweichung von der Abfahrtszeit gab, war in Kalamata eine kleine Umdisposition unseres Stellplatzes nötig. Den zu suchen war nicht nötig, der Marktplatz ist ja groß genug für unseren kleinen Floh. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zu der kleinen Kantina. Nachdem wir unser Essen ausgesucht haben, ließ sich auch die deutschsprachige Bedienung blicken, eine Erklärung brauchten wir aber nicht, hier schmeckt alles richtig gut, egal was man sich auswählt.

image

Heute haben wir uns beide das gleiche ausgewählt, saftiges geschmortes Schweinefleisch

Nach dem Essen machten wir dann einen ausgiebigen Spaziergang, schauten uns neugierig im China City um und erwarben einen Türstopper. (Ja, den können wir uns nach dem Essen sogar noch leisten. 🤪)
Zurück im Womo war es auch schon wieder Zeit für einen frischgebrühten Kaffee, eine kleine Siesta folgte. 😴 

image

in der Fußgängerzone

Mittwochs sowie am Samstag ist es sicherlich von den Marktbeschickern nicht gern gesehen, hier zu parken und wir wechseln zu unserem etwas entfernten Stellplatz.

image

gleich neben der Kapelle gibt es leckeres Streetfood

image

reicht uns Heute zum Abendbrot

Am Mittwochmorgen ging es dann zeitig weiter, rasch in einem anderen China Shop einen Duschvorhang geschnappt und weiter zum PRAKTIKER Baumarkt, um ein paar fehlende Kleinigkeiten für unseren neuen Abwassertank zu besorgen.
Nach dem Einkauf stellten wir später fest, das ist nicht unser Tag!
Den Parkplatz vom Baumarkt kann man nicht links verlassen, so müssen wir zunächst rechts abbiegen. Nur gab es weit und breit keine geeignete Wendemöglichkeit und so beschlossen wir, in einer kleinen Siedlung einmal im Carrè zu fahren, um so in die richtige Richtung zu gelangen. Gedacht und getan, nur das der Weg aus dem Dörfchen durch eine Olivenallee führte, bemerkten wir zu spät. Wirklich am allerletzten Baum touchierten wir den Alkoven. 😬
Nach dem Mittagessen ging es dann weiter, leicht über dem nächsten Bergrücken auf Nafplio zu. Den Weg sind wir schon einmal in der anderen Fahrtrichtung gedüst und wir waren neugierig, wie es aus der Gegenrichtung ausschaut. Leider sind wir nicht weit gekommen, wie schon oben angemerkt, heute ist nicht unser Tag. Nach ein paar Serpentinen auf einer Geraden aber ein wenig steil gab es einen heftigen Schlag von der Kardernwelle. Die verzweifelten Blicke unter dem Auto klärten auf, dass das Kreuzgelenk abgeschert ist.

image

Hübsch ist es ja hier, aber so ziemlich am A...... der Welt

Die Kontaktaufnahme per Pannenapp funktioniert einwandfrei, nach wenigen Minuten erfolgt schon der ersehnte Rückruf. Der hilfsbereiten Dame erklärt, dass wir auf einer sehr schmalen Straße genau mittig auf der Fahrbahn zum Stehen gekommen sind. In einer akzeptabeln Entfernung gibt es für uns bergabwärts keine Stelle, um uns auf die Seite rollen zu lassen. Nachdem wir noch die Fahrzeugdaten durchgegeben haben, verspricht sie uns rasche Hilfe.
Nach etwa 30 Minuten meldet sich ein Abschleppdienst bei uns, verspricht, dass er in 15 Minuten bei uns ist.
Eine halbe Stunde später teilt uns der ADAC Pannendienst aus Athen mit, dass der Pannenhelfer den Auftrag storniert hat. Recht bald bekommen wir die Ansage, ein anderes Unternehmen wäre auf dem Weg zum Pannenort.
Sehr lange brauchen wir auch nicht zu warten, ein kleiner Sprinter mit einer selbstverständlich der Größe angepassten Ladebühne kommt direkt hinter uns zu stehen. Lachend steigt der Fahrer aus, aus der Beifahrerseite schiebt sich ein Zweiter mit ein paar Krücken, auch lächelnd, heraus. Allen ist klar, das kann auf keinen Fall funktionieren.
Die beiden netten und hilfsbereiten Männer nehmen Kontakt zum griechischen Partnerclub vom ADAC auf, und erklären denen am Telefon genau, wie die Situation ausschaut.
Bald brausen die Beiden wieder ab und wir begnügen uns mit den beiden Schaf- bzw. Ziegenhirten, die zu uns gestoßen sind. Eine Unterhaltung ist nicht wirklich möglich, so wird mit zahlreichen Gesten und ein paar Brocken aus verschiedenen Sprachen die Zeit totgeschlagen.
Was uns am meisten wundert, kein Fahrzeug möchte die Straße passieren, ob die Hirten im nächsten Dorf Bescheid gesagt hatten?
Reichlich später, mittlerweile war es schon arg am Dämmern, schiebt sich ein vernünftiger Abschleppwagen den Berg hinauf. Etwas mißtraurig schreitet der Mann mit großen Schritten unser Womo ab, scheint gerade zu passen, entnehmen wir seinen Gesten. Nur den Anhänger können wir auch nicht zu dritt beiseite zu schieben, das scheint uns allen zu riskant.
Aber unsere Beiden von dem kleinen Sprinter haben die Situation genau weitergegeben, unser Faher erklärt uns, im Dorf würde ein zweiter Fahrer mit einem zweiten Wagen warten. Nun muß der arme Fahrer im Dunkeln wohl zwei bis drei Kilometer rückwärts bis in das Dorf fahren, dort wenden und natürlich rückwärts wieder zu uns stoßen.

Zurück bugsieren wir den Anhänger auf den Lkw und der Fahrer lädt Jürgen zum Mitfahren ein. Dagmar hat mittlerweile wieder die Gesellschaft der beiden Hirten, die beim Lampenschein vom LKW mit einem kleinen Jungen wiedergekommen sind.
Im Dorf wird der Abschleppwagen rückwärts an den anderen rangiert, so berührt der Anhänger beim Umladen noch nicht einmal die Erde. Zu dritt in der nicht so üppigen Kabine geht es für den Fahrer nun zum dritten Mal, rückwärts zum Pannenort. Nur mit einigen Tricks gelingt uns die nicht allzu sichere Verladung vom Womo. Die Fahrer versichern uns jedoch, dass im Dorf das Womo vorwärts auf dem Abschleppwagen gestellt wird, was überaus besser passt, der lange Hecküberhang stört dann überhaupt nicht mehr.
Leider wird uns eröffnet, in Anbetracht der späten Stunde, mittlerweile sind es schon ein Uhr durch, werden wir nur bis zum Abschlepphof transportiert, dort können wir aber im Auto nächtigen. Wir vereinbaren mit den Männern, dass wir ausschlafen möchten, was sie auch verstehen und zustimmend nicken.

Am nächsten Morgen, nach einer ruhigen Restnacht, kontaktieren wir das Büro vom Abschleppdienst und erfahren dort, dass die Zustimmung für den weiteren Transport noch aussteht. Daraufhin kontaktieren wir die ADAC Auslandsvertretung in Athen, dort weiß man zunächst nichts, müssen erneut alle Daten preisgeben. Nach einigen Telefonaten möchte man uns in die nächste Werkstatt abschleppen, das können wir aber zum Glück verhindern mit dem Hinweis, dass wir nicht in eine kleine Pkw-Werkstatt hineinpassen. Nun kommt das Gegenargument, dass unser Abschleppguthaben ja schon aufgebraucht wäre. Unser Gegenargument, wir verzichten auf kommende Hotelübernachtungen. Wir werden gebeten, etwas zu warten, der Vorgang würde geprüft. Wenige Minuten später  bekommen wir auch einen Rückruf von einem kompetenten Mitarbeiter. Zunächst möchte er kurz geschildert bekommen, was bisher geschehen ist und warum wir weiter entfernt geschleppt werden möchten. Unsere Argumentation überzeugen ihn, das Hotel wird deutlich teurer werden wie das Abschleppen und wie er dann auf Nachfrage erfährt, dass wir zu Costas in Nafplio möchten, ist er überaus begeistert und stimmt dem Vorgang zu. Bald ist alles geklärt und der nette Mitarbeiter kontaktiert uns noch oft und die Telefonate enden erst nach langen privaten Gesprächen.
Costas erwartet uns schon wie wir auf den Hof ankommen und dass er uns schon von früher kennt, hat er dem ADAC Teamleiter gesagt.
Nun geht bei Costas alles seinen richtigen Gang, das Womo auf der Grube abstellen und den Schaden in aller Ruhe begutachten. Wegen dem anstehenden Wochenende bekommen wir leider keine Ersatzteile mehr, aber auf Costas großem Hof findet sich immer ein Plätzchen für uns.
Um nicht unnötig rumzuhocken, schieben wir das Moped zur Inspektion in die Halle, dabei bemerkten wir, dass der zentrale Stoßdämpfer vom Hinterrad leckt. Costas darauf aufmerksam gemacht und schon ist er wegen Ersatz am telefonieren, leider gibt es zur Zeit wegen dem Chipmangel keinen Ersatz. Schnell hat Costas einen Plan B, den leckenden Stoßdämpfer zu einer Fachwerkstatt zum Reparieren zu schicken. Nun warten wir geduldig aber mit abwechselnden Begegnungen auf die Teile.
Am Samstag ist dann das Womo fertig und wir fahren dann über das lange Wochenende zum ersten Mai in den Hafen von Nafplio.

Zunächst war natürlich ein großes Einkaufsprogramm zu absolvieren, geparkt auf der Straße vor dem Lidl, ein paar Meter nach links zu der kleinen Bäckerei, um Teigtaschen für das nahe Mittagessen zu holen. Ein größeres Stück in die andere Richtung finden wir auch die Metzgerei wieder und decken uns für das Wochenende ein. Im Lidl bunkern wir nur noch Käse, Getränke und ein paar Knabbersachen.
Im Hafengelände bekommen wir einen mittleren Schreck, der Parkplatz ist gerammelt voll, am äußersten Ende finden wir bei einigen Womos sogar noch einen etwas schattigen Unterschlupf.

image

Ein sehr gut frequentierter Parkplatz im Hafen

Am Sonntag erkunden wir dann genau, warum es hier von so vielen Menschen wimmelt: Riesige Yachten liegen dicht an dicht am Anleger und können von geladenen Gästen besichtigt werden. Uns armen Schluckern genügt der Blick vom Kai, neidisch jedoch bestimmt nicht.

Am ersten Mai ändert sich das Wetter, nach dem Motto: Mairegen bringt Segen!
Wir planen unsere Rückfahrt ein wenig durch und überlegen, wo wir überall eine Zwischenstation einlegen möchten. Unterwegs passieren wir zwei Länder, wo wir kein EU-Roaming haben werden, melden uns erst danach zurück.

image

blaue Stunde

Zweiter Mai, ab dem Mittag gab es dann Dauerregen. 🌧☔🌧 
Was für ein Glück, gleich nach dem Frühstück sind wir zum Einholen losgeeilt. Auch hier finden wir „unsere“ Geschäfte an der gewohnten Stelle wieder, in der Bäckerei gibt es aber nur ein paar Cerealien für die Heimfahrt, ein Brot kaufen wir später frisch nach. Neben der Metzgerei finden wir eine neue Kantina, was für ein Zufall  . . .  😜

image

Metzgerei in GR (sogar mit Verkaufsvitrine)

image

ein letztes Photo vor dem großen Regen

Kategorien: 2023-04 April, 2023-05 Mai, Griechenland, Peloponnes | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Globetrottel’s Diary – Samstag, 8. April 2023 F R O H E O S T E R N ❣🐣

image

Da wir hier in Griechenland erst nächste Woche Ostern feiern, geben wir euch heute ein schnelles aber kurzes Update.

image

Tagsüber ist es mittlerweile schon richtig warm, vorausgesetzt, dass der Wind nicht zu heftig weht, die Nächte sind aber verhältnismäßig immer noch sehr kühl. In der Nacht zeigt uns das Thermometer zwischen 11 und 15 Grad an und von den Nachbarwohnmobilen können wir ab und zu wahrnehmen, wie deren Heizungen fleißig arbeiten.
In unserem Womo bleibt es dank der dicken Isolierung auch ohne Heizung kuschelig warm. Am Morgen haben wir so knapp unter den zwanzig Grad, mindestens ein Fenster ist aber immer auf Spalt gestellt (kleinste Dauerlüftung).

Wir sind nach den aktuellen Preisen gefragt worden, hier mal eine klitzekleine Auflistung:

Brot aus der Bäckerei das Kilo ca. 3,00 Euro, im Supermarkt ungefähr 10% preiswerter, aber auch nicht sooo lecker.
Unsere Cerealien (süße Teigwaren wie Plätzchen, Teilchen und Kuchen) kosten das Kilo zwischen 11 und 13 €.
Fleisch (Aufschnitt/Wurst gibt es nicht) aus der Metzgerei, das Schweinefleisch zwischen knapp 7 Euro bis 9,50 €, das Rindfleisch gibt es meist ab 11 Euro, und das alles bei einer sehr guten Qualität.
Tomaten und Paprika kosten zur Zeit zwischen 2,80 bis zu 5 Euro, knackige dicke Latuga Salatköpfe diese Woche für 0,83 Euro bekommen.
Milchprodukte waren in Griechenland immer etwas teurer, ein Paket italienische Butter (Normaler Preis 3,50) haben wir für knapp zwei Euro fünfzig gekauft (Angebot).
Das Auswärtsessengehen ist, wenn man touristische Orte meidet, angenehm preiswert und auch s e h r lecker. Wir kommen in der Regel zwischen knapp 20 bis 25 €, zwei komplette Menüs am Abend im Restaurant mit allem drum und dran um die dreißig Euro.
⛽ Heute in Pylos: Diesel: 1,679 €   (in Kalamata 1,567 €)

Wir wünschen euch ein schönes Osterfest und bleibt gesund ❗

Kategorien: 2023-04 April, Griechenland, Peloponnes | Schlagwörter: , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Globetrottel’s Diary – Mittwoch bis Montag, 22. Februar bis 3. April 2023 – Costa Navarino

image

Das mit dem zeitigen Aufstehen hat dann auch gut geklappt und wir kamen gut (früh) in die Pötte.
Erste Station war nach wenigen Kilometern der Parkplatz vom Herrn Lidl. Unterwegs hatten wir bemerkt, dass der Dieselsaft unmerklich etwas teurer geworden ist. Was uns im Lidl besonders erfreute: Französische Woche! 🤩 Endlich mal wieder einen herzhaften Käse.🧀 Da schlugen wir gewaltig zu und hoffen, daws der Coulomniers nicht von alleine davon läuft. Cola, Limo und Bier folgten in den Einkaufswagen, Toilettenpapier folgte dem nach. Grünzeug, Obst und Fleisch hatten wir ja noch reichlich an Bord, so waren wir nicht allzulange in dem Geschäft.
Da wir schon lange keine Teigtaschen mehr genascht hatten, bedienten wir uns bei der Vitrine beim Brotregal.
Später, am heutigen Ziel in Pylos, stellten wir fest, dass diese essbar sind, aber halt nicht die erste Wahl.
Am späten Nachmittag machten wir uns daran, aus dem eingelegten Rindfleisch einen saftigen Sauerbraten zu braten, der uns auch ausgesprochen gut gelang.

image

lauschiges Plätzchen am Hafen von Pylos

Am Donnerstag machten wir natürlich sofort einen Stadtrundgang, um nachzuschauen, ob sich etwas verändert hat. Leider mussten wir feststellen, dass es die kleine Taverne im „oberen“ Dorf nicht mehr gab, dort gibt es jetzt fertige Sandwiches zu kaufen. Auf solch ein eingepacktes Produkt hatten wir jedoch keinen Appetit und so kontrollierten wir, ob die traditionelle Bäckerei die Corona Pandemie überstanden hat. Zunächst sah es so aus, als ob da ein Neuer drin ist, später sahen wir, dass sie einen modernen Verkaufstresen zum Straßenverkauf installiert hatten. Im Inneren hat sich nicht viel verändert, wie vorher kann man in die Backstube und auf die großen Öfen schauen. Nur zur Qualitätskontrolle und nicht aus anderen Gründen wechselten ein paar Teigtaschen über die Theke. Im Womo konnten wir mit großer Begeisterung die Nahrungsmittel zu uns nehmen, klar etwas teurer wie vom Lidl, aber das Produkt ist eine Handwerkskunst, einfach perfekt abgeschmeckt.

image

DIE Chefin legt Hand an den leckeren Teilchen! 😋

image

Ein moderner Backofen in der traditionellen Bäckerei

Die nächsten Tage vergingen wieder wie im Fluge, waren zweimal vergeblich zur Burg gelaufen, um einen Geocache zu heben, erst beim dritten Anlauf waren wir alleine an der gewaltigen Burgmauer und hatten im Nu den Schatz geborgen.

image

kurz vor dem Sonnenuntergang, wir genießen die schöne Aussicht von der Burg.

Am Samstag hatten wir durch puren Zufall einen kleinen Wochenmarkt aufgetan und auch gleich unsere Vorräte an Obst, Gemüse und Eier ergänzt und auch bei dem netten Verkäufer ein paar Mandarinen als Zugabe bekommen. Schwer bepackt suchten wir uns den kürzesten Weg zum Womo und entdeckten eine kleine moderne Kantina. Wißbegierig (nicht neugierig) schauten wir uns drinnen entdeckend um, alles machte einen überaus sauberen Eindruck und es roch auch so richtig appetitanregend aus der Küche. Die Köchin lächelte uns erwartend an, aber unser Essen war ja noch im Womo ausreichend vorhanden. (Sauerbraten)

In der Nacht zum Sonntag wurde es immer wärmer und der Himmel öffnete die kleine Scheuse und mengte dem Regen etwas Saharastaub bei. Am Sonntagmorgen hieß es dann erstmal, die Fenster und die Solarpanele eine Schnellwäsche angedeien zu lassen.
Die Zeit vertreiben wir uns mit kleinen Reparatur- oder Verschönerungsarbeiten, das trocknene, noch nicht zu heiße Wetter muß genutzt werden.

Am Dienstag ist der Brotsack leer, auch die Kochkiste könnte eine Auffrischung vertragen, so geht es am späten Vormittag zum Shoppen ins Dorf. Beim Metzger erstehen wir Fleisch, in der traditionellen Bäckerei ein Brot und einen riesen Donut, im Supermarkt Öl, frisch gemahlenen Kaffeee und nebenan im Gemüsegeschäft geräucherten Knofi. Alles erledigt, jetzt könnten wir nach „Hause“ gehen. Machen wir aber nicht! Wir sind extra so spät losgelaufen, dass wir nach dem Einkauf noch in die Katina essen gehen können. Beim Eintreten lächelt uns die Köchin gleich wieder sympathisch an und berät uns bei unserer Speisenauswahl, wir entscheiden uns für den Rinderbraten mit den vielen Zwiebeln und bereuen es nicht, einfach tierisch lecker!!! 😋

image

Überwintern wo andere im Sommer ihre Ferien machen

Die folgenden Tage vergehen mal wieder wie im Fluge, das Wetter weiterhin sehr wechselhaft. Mal etwas Regen, mal stürmt es kurz aber heftig. Die Wettervorhersagen ermuntern uns nicht, unseren schönen, wettergesch0tzten Stellplatz aufzugeben.
Reisefieber packt uns, unser nächstes Ziel ist der Campingplatz in Agios Andreas, zu diesem finden wir jedoch keine aktuellen Informationen, sind uns total unsicher, ob dieser jetzt geöffnet ist. Am achten März entschließen wir uns spontan, morgen weiterzufahren, unser Kaffeevorrat ist erschöpft und der frisch gemahlende Kaffee aus dem örtlichen Geschäft läßt uns den ganzen Tag vor uns hindösen. 😴 Wir werden einfach nicht munter, als ob der Kaffee kein Koffein enthält.
Am Abend werden die Wasservorräte ergänzt, die Toilette im öffentlichen WC entsorgt.

Früh werden wir am Donnerstag geweckt, die alte kleine Holzfähre wird endgültig geschlachtet, ein Radlader gibt mit seiner Schaufel ein paar kleine Schupser und die morschen Aufbauten sacken endgültig zur Erde. Schade, haben den Moment am späten Nachmittag ein paar mal verpasst, wo die Sonne kurz das Boot ins Licht taucht.
In aller Ruhe wird am Vormittag klar Schiff gemacht, die Weiterfahrt ist für den Nachmittag geplant, möchten doch noch in der traditionellen Bäckerei und ein letztes Mal in der kleinen Kantina einkehren.
Wehmütig erledigen wir das letzte Mal die Einkäufe, in der Kantina werden wir freudig begrüßt und die Auswahl fällt uns mal wieder sehr schwer. Immerzu das gleiche bestellen ist ja arg langweilig, Abwechslung gehört auch auf dem Teller!

image

e i n f a c h , nur LECKER ! 😋

Nach einer Tasse frisch gebrühten Kaffee machen wir uns auf dem Weg nach Agios Andreas, recht nah an der Küste vorbei, die Hauptstraße vermeiden wir meist. Agios Andreas ist noch genau so verschlafen wie vor vier Jahren, zumindest zu dieser Jahreszeit. Von den vielen Lokalen am Hafen ist nur das RIO geöffnet, aber nicht für uns, einmal am Tag warm essen reicht uns aus. Den Campingplatz finden wir sehr verlassen vor, keine Camper weit und breit, unser Rundgang ergibt, dass alle Sanitärenanlagen abgesperrt sind, da fahren wir morgen vernünftigerweise weiter.

Am Freitagvormittag geht es ohne Stress weiter nach Kalamata, die Strecke kennen wir aus dem Effeff, die sind wir unzählige Male mit dem Motorrad zum Einkaufen abgefahren. Im Hafenviertel finden wir auch gleich einen äquivalenten Stellplatz, möchten wir nach dem Mittagessen hier noch ein paar Besorgungen erledigen.

image

Viele Katzen

image

Hat der Wachposten alles im Blick ?

Unser Ziel, d i e  Taverne am Marktplatz, ist zwar nicht gerade die Ecke herum, aber das Laufen nach der Anfahrt tut uns halt gut. In der Taverne, das zeigt der erste Blick, hat sich überhaupt nichts verändert, nur die Wände sind eventuell frisch gekalkt. Vor der Theke schauen wir uns interessiert die Auslagen an, da werden wir von der jungen Kellnerin auf perfektem Deutsch angesprochen, ob wir Hilfe benötigen. Nö, nicht wirklich, bei der Vielzahl der Gerichte fällt die Auswahl leider nicht leicht.
An der Qualität, leider auch an die Quantität, hat sich überhaupt nichts geändert und so sind sehr recht froh über unseren weiten Rückweg zum Womo. Dort halten wir eine kurze Siesta, nach einem starken Kaffeezeit geht es in die Geschäfte.

image

einfache griechische Taverne

image

Heute gibt es Hähnchenschenkel

Am Abend verlassen wir den Hafen, um für morgen früh einen kurzen Weg zum Wochenmarkt zu haben.

Der Standortwechsel gestern hat gut funktioniert, den fast schattigen Parkplatz brauchen wir am Wochenende mit  niemandem teilen und zum Markt sind es nur wenige Schritte. Mit Wohlgefallen stellen wir fest, dass alle Stände aufgebaut wurden und die allermeisten haben auch kleine Preistafel, manchmal etwas versteckt, an/bei den Waren. Die schweren Taschen noch rasch im Womo deponiert und gleich darauf laufen wir zur nicht allzuweiten Taverne.
Die Auslage ist auf dem ersten Blick ähnlich wie gestern, bei näherer Betrachtung gibt es aber feine Unterschiede. Dagmar entschließt sich zu einem Schweinebraten in Selleriesoße, zu der hatte die Kellnerin sie motiviert, Jürgen noch sehr gesättigt von gestern, probiert eine kleine gefüllte und geschmorte Paprika. 😋

image

gefüllte Paprika

image

geschmortes Fleisch in Selleriesoße

Nach dem wieder überaus leckeren Mittagessen klappern wir noch einige Geschäfte ab, auf der Suche nach einer neuen Küchenreibe. Was wir finden, entspricht leider nicht unseren Vorstellungen, klitzekleine feine Reiben oder große Vierkant- oder Sechskantreiben, die passen aber überhaupt nicht mehr in unseren Küchenschrank.
Später zum Kaffee gibt es auch heute nichts Süßes, auch das Abendessen fällt wieder äußerst bescheiden aus.
Am späten Nachmittag zeigte sich, dass wir unsere Vermutung von den dunklen Wolken richtig eingeschätzt hatten. Ein kurzes aber heftiges Gewitter entlud sich genau über uns, viele Hagelkörner massierten hoffentlich den Belag von den Solarpanelen.

image

Regen mit vielen Hagelkörner

Am Sonntagmorgen schlafen wir aus, auf dem Programm steht heute nur der traditionelle kleine Imbiss an der historischen Kapelle. Leider hatten wir mal wieder nicht berücksichtigt, dass dieser am Sonntag nicht geöffnet hat. Auf dem Weg zurück zum Womo schlagen wir einen kleinen Umweg ein, sichten von weitem eine interessante Kirche. Kurz vor der Kirche dann eine richtige griechische Taverne, mit vielen Tischen unter alten Bäumen. Am ersten Tisch fideln gekonnt ununterbrochen Musiker griechische Folklore, und weit und breit keine Touristen. (🤗  Nur wir, aber wir zählen ja nicht? 😉)

image

Beispiel Bild

Am Montag packen und räumen wir in aller Ruhe ein und dann geht es fast durch die halbe Stadt, jetzt ohne den Trubel vom Samstag sogar ohne Stau. Nur darf man sich auf den zweispurigen Straßen nicht auf die rechte Fahrbahn verirren, einige meinen, das wäre ihr Parkplatz und dieses Recht zementieren diese mit ihren Warnblinkern.
Am Freitag hatten wir auf der Stadteinfahrt einen Autowaschpark bemerkt, jetzt auf unserem Weg aus der Stadt, war dieser für uns auf der richtigen Straßenseite und so bekam das Womo die längst überfällige Notwaschung. Die Regenschauern haben ja den losen Dreck runtergewaschen, aber einige Verkrustunden blieben uns erhalten, die fegte der Dampfstrahler im Nu hinweg.

image

Zu Fuß unterwegs in Kalamata

Nächste Station war Herr Lidl, die Biervorräte gehen zu Neige, Nachschub muss her! 🍻 Der Blick auf die Uhr belehrte uns, dass es schon Mittagszeit war und bei Herrn Lidl lag in der warmen Vitrine eine neue Sorten von Teigtaschen. Die mussten wir dann für euch testen, damit wir euch berichten können. Wir hatten wohl genau den richtigen Zeitpunkt erwischt, die Teigtaschen waren noch richtig heiß und so eine kleine Empfehlung wert. Erst nach dem Essen führten wir unseren Einkauf aus, soviel stand nicht auf der Liste. Bestimmt zum dritten Mal suchten wir vergeblich nach den wunderbaren, weichen Einmaltaschentüchern, gibt es diese jetzt nicht mehr???
Für den Rückweg nach Pylos wählten wir den kürzeren Weg über die hügelige Bergstraße, oben vom Aussichtspunkt konnten wir auch schon erkennen, dass unser Stellplatz frei waren. Dort parkten wir dann einige Minuten später ein, nachdem wir den Marktplatz fast zu gänze umrundet hatten.

Dienstag sind wir endlich mal wieder früh in die Pötte gekommen, ein paar Vorbereitungen für das Werkeln in den nächsten Tagen wollten wir erledigen. Zum Abendessen machten wir uns daran, die spontane Idee vom Samstag umzusetzen. Auf dem Wochenmarkt gab es so einige riesige Auswahl an frischem Gemüse, dass wir uns zu einer Tajine entschlossen hatten. Schon beim Schnippeln vom Gemüse zog ein Wohlgeruch durchs Womo, von der erdigen roten Bete, der typische Geruch vom Fenchel und später der leckerer Geruch von der Kochstelle, von wo die marokkanischen Gewürze sich in der Tajine entfalteten.

image

marokkanische Tajine

Unser Werkeln schreitet nur langsam voran, mal war es zu warm, mal war es zu windig oder wir quatschen zu ausgiebig mit den Nachbarn.

Am Samstag (25.03.) standen wir im Ort vor verschlossenen Türen, den hiesigen Nationalfeiertag hatten wir nicht auf dem Bildschirm. Um dem Ortskern zogen mit viel Tamtam verschiedene Musikkapellen, fast ähnlich unseren Schützenumzügen. Die Leute waren alle festlich gekleidet und überall herrschte eine ausgelassene Stimmung, nach dem Umzug wurden im Nu alle Tavernen und Restaurants erstürmt.
In der übervollen Konditorei am Dorfplatz bekamen wir ein Brot und anschließend verzogen wir uns zur kleinen abseits gelegenen Kantina.
Eine Woche später, wieder am Samstag (1.4.),versammeln sich zahlreiche Einheimische genau gegenüber von unserem Womo. Da wollten wir unsere Außenaktivitäten nicht fortsetzen, wir sind mittlerweile weit gekommen, nächste Woche geht es hoffenlich weiter. Am folgenden Sonntag geht die Aktion vor unserem Womo trotz leichtem Regen weiter. Die Mitglieder des örtlichen Tauchclubs säubern in vielen Tauchgängen die weit verzweigten Bootsanlegeplätze vom Unrat. Unsere Fotos vom Samstagabend zeigt die interessante Ausbeute.

image

Die Beute von den fleißigen "Schatztauchern" am Samstag

Montag zunächst ein sehr trüber, regnerischer Tag, noch vor dem Frühstück wird das modulare Solarpanel zur Sonne ausgerichtet, um den Stromertrag bestens zu optimieren.
Danach ging es dann schnurstracks zur Post, unser Paket ist nach einer fast dreiwöchigen Odyssee endlich beim hiesigen Post Office angelangt. Fast hätte uns der griesgrämige Beamte das Paket nicht ausgehändigt, bei der Ankunft in Griechenland wurde das Paket neu etikettiert, es bekam eine neue Tracking Nummer und im Vor- & Zunamen wurde aus dem Umlaut eine Fragezeichen (❓). Sicherlich bekamen wir das Paket nur deshalb ausgehändigt, damit wir seine Ruhe in den nächsten Tagen nicht wiederholt stören.

image

Die langgestreckte Halbinsel zeigt uns nicht die ganze Pracht des Sonnenuntergang s

Schräg gegenüber der Post schauen wir rasch in die Metzgerei rein und wie erhofft ist am Vormittag die Auslage mit Fleisch gefüllt (letzte Woche am Nachmittag war diese wegen der Wärme  verwaist). Auf dem Rückweg zum Womo noch rasch etwas Grünzeug besorgt und sind trotz der Regenwarnung trocken geblieben. Später zur Kaffeezeit wurde es noch richtig sonnig und im Womo zeigte das Thermometer über 24 Grad an. 😀

Kategorien: 2023-02 Februar, 2023-03 März, 2023-04 April, Griechenland, Peloponnes | Schlagwörter: , , , , , , , , , | 6 Kommentare

Website bereitgestellt von WordPress.com.